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Ende 1999 führte Nikon die Coolpix 800 [ TD ] auf dem deutschen Markt ein, eine weitere Kamera der beliebten 2,11 Millionen-Pixel-Klasse. Gegenüber der Coolpix 950 erfreut sie durch einen niedrigeren Preis, von der kleinen Schwester Coolpix 700 grenzt sie sich vor allem mit ihrem Zoomobjektiv ab. Das neu gerechnete 7-14 mm Nikkor entspricht der Brennweite 38-76 mm im Kleinbildformat. Wenn das nicht genügt, stehen ein 2,5-fach-Digitalzoom zur Verfügung. Der CCD-Sensor, den das Zoomnikkor mit Licht beliefert, ist 0,5'' groß und wandelt die vom Objektiv gebündelten Strahlen in 1600 x 1200 Pixel große Digitalbilder um.

NIKON Coolpix 800

Dies geschieht dank neuer Algorithmen schneller als bisher. Die Geschwindigkeit der Bildverarbeitung hat zugelegt, und dank des neuen Pufferspeichers lassen sich bis zu zehn hoch aufgelöste Bilder hintereinander mit normaler Datenkompression aufnehmen, ohne durch das Warten auf erfolgte Speicherung unterbrochen zu werden. Und dies mit 1,5 Bildern in der Sekunde.

Das kleinere QVGA-Bildformat (320 x 240 Pixel) ist für viele Anwendungsbereiche ausreichend. Darauf eingestellt, wird die Coolpix 800 auf Wunsch zur Hochgeschwindigkeitskamera, die bis zu 40 Bilder hintereinander mit 30 B/sec. aufnimmt. So erhält man z.B. eine brauchbare Bewegungsstudie. Oder man sucht das beste Bild der Serie aus und löscht die anderen wieder. Nikon nennt dieses Schrotschussverfahren ''BSS'', das steht für Best-Shot-Selector. Nichts für Puristen? Es erweitert die Nutzungsmöglichkeiten Ihrer Digitalkamera nicht unwesentlich.

Eine weitere Möglichkeit der Coolpix 800 ist der Multi-Bild-Modus. Er erlaubt es, bis zu 16 Bilder hintereinander in einem 1/16 der normalen Größe aufzuzeichnen und gibt diese anschließend in einem Bildindex wieder.

Insgesamt bietet die Kamera damit vier unterschiedliche Aufnahmemodi an: Einzelbild, Multi-Bild, Serienaufnahme und High-Speed.

Die Coolpix 800 kann aber noch mehr. Beispielsweise bei der Belichtungsmessung: Hier hat der Fotograf die Auswahl zwischen der Nikon-typischen Matrixmessung mit 256 Segmenten, der klassischen mittenbetonten und der Spotbelichtungsmessung. Zur Verfügung steht eine ausgefeilte Programmautomatik. Sie ermöglicht durchaus eine ganz gezielte Belichtungsbeeinflussung: Manipulieren Sie die Automatik im Zweifelsfalle mit den Belichtungskorrekturmöglichkeiten der Kamera. Außer der Standard-Empfindlichkeit von ISO 100 lassen sich je nach Situation übrigens auch die ISO-Werte 200 und 400 wählen.

Umfassend gestaltet sich der Weißabgleich der Coolpix 800. Neben einer zuverlässigen Automatik gibt es die Einstellungen ''Sonnig, Bewölkt, Glühlampen- und Leuchtstoffröhrenlicht'' sowie eine Weißabgleichs-Messwertspeicherung, die einen erzielten Abgleichswert speichert und auf Wunsch zur Grundlage weiterer Aufnahmen macht.

Der Autofokus der Kamera arbeitet im Einzel- wie im Serienbildbetrieb mit 480 Schritten bis hinab in den Makrobereich. Der AF lässt sich jedoch auch abschalten; die manuelle Scharfstellung erfolgt in insgesamt 45 Schritten.

Das eingebaute Blitzgerät ist mit Leitzahl 9, bezogen auf ISO 100, nicht sehr leistungsstark. Immerhin reicht es zwei bis drei Meter weit und bietet einiges an Komfort: Automatik, Langzeitsynchronisation, Vorblitz zur Verringerung roter Augen sind die Stichworte. Leider besitzt die Coolpix 800 keine Möglichkeit zum Anschluss eines externen Blitzgerätes; hier macht sich der Klassenunterschied zur 900er-Serie bemerkbar.

NIKON Coolpix 800 TFT-LC-Monitor Außer dem optischen Sucher steht dem Fotografen ein TFT-LC-Monitor zur Verfügung, der mit einer Größe von 1,8 Inch und einer Bildauflösung von 112.000 Pixeln ein klares, gut erkennbares Bild liefert. Es zeigt 97% der tatsächlich aufgenommenen Bildfläche an. Damit wird der Monitor gegenüber dem optischen zum bevorzugten Sucher. Das ist trotz des bei eingeschaltetem Monitor steigenden Energiebedarfs vertretbar, denn in puncto Stromverbrauch gibt sich die Coolpix 800 ungewöhnlich bescheiden. Mit einem Satz frischer Batterien ist sie - bei aktivem Display - bis zu 100 Minuten lang aufnahmebereit.

Obzwar keine Vollmetall-Kamera, macht die Coolpix 800 einen gut verarbeiteten Eindruck. Das ist nicht zuletzt dem großzügig dimensionierten Handgriff zu verdanken, der das Handling angenehm erleichtert und ein robustes Feeling aufkommen lässt. Subjektiv mag dieser Eindruck auch an einem Umstand liegen, der manchen Käufern weniger, manchen mehr zusagt: alle neueren Coolpixe fallen im Vergleich zur Konkurrenz relativ groß aus, die Coolpix 800 macht da keine Ausnahme. Wer sich daran nicht von vorneherein stört, wird es vermutlich sogar schätzen lernen, weil er ''wenigstens was in der Hand hat'', wie es ein Fotohändler salopp, aber zutreffend formulierte.

Ein Kritikpunkt sollte noch erwähnt werden: Das Stativgewinde liegt zu nahe an der Compact-Flash-Abdeckung. Zum Wechseln der Speicherkarte muss die Kamera vom Stativ abgenommen werden, was nicht nur im Studiobetrieb lästig fällt. Diese Anmerkung gilt allerdings nicht nur für die Coolpix 800, schon gar nicht alleine für Nikon - sie betrifft eine schlechte Angewohnheit aller Hersteller.

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