Einleitung
Nikon E2/E3
Nikon D1
Coolpix 100/300
Coolpix 600
Coolpix 700
Coolpix 800
Coolpix 880
Coolpix 900/950/990






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E2, E3

Als Nikon 1995 mit der E 2 [ TD ] die erste Digitalkamera unter eigenem Namen vorstellte, war es bereits üblich, daß Presseagenturen und auch einige freie Fotoreporter mit hochauflösenden digitalen Kameras arbeiteten, um bei bestimmten Ereignissen topaktuell berichten zu können. Die entsprechenden Geräte lieferten Auflösungen zwischen 1,2 und 1,75 Millionen Pixel und kosteten zwischen 17000 und 46000 DM. Trotz oder vielmehr aufgrund dieser Preise waren die Kameras für ihre jeweiligen Hersteller nicht profitabel. Es gab zu wenig potentielle Käufer, als daß man hier hätte verdienen können.

Den Firmen war daran gelegen, Erfahrungen zu sammeln, und sicherlich auch daran, einen Fuß in die Tür zum Profimarkt zu bekommen. Nikon hatte bereits ein Jahr zuvor gemeinsam mit Kodak eine digitale Pressekamera vorgestellt, die Kodak DCS 420, aber darauf verzichtet, sie unter eigenem Namen zu verkaufen. Mehr oder weniger kam der Digitalteil von Kodak, von Nikon stammte die Basis für das Kameragehäuse.

Nikon E2n

Auch die E 2 entwickelte Nikon nicht alleine, sondern in Kooperation mit Fuji. Daher war ein identisches Modell unter dem Namen Fujix DS 505 erhältlich. Die E 2 wurde nicht mehr direkt auf der Basis einer bereits bestehenden Nikon-SLR aufgebaut. Dennoch ist sie eine echte SLR-Kamera; wer beides kennt, weiß, was er am Sucherbild der E 2 im Vergleich zu dem einer digitalen Sucherkamera hat. Die Gehäuseform erinnert denn auch an eine SLR, die dort, wo sich die Filmpatrone befinden müßte, gekappt wurde, dafür jedoch zum Objektivbajonett hin voluminöser ist als eine SLR. Ihre Abmessungen, 164x140x120 mm (BxHxT) weisen auf das Aussehen hin: fast wie ein Würfel mit Handgriff. Stets bestrebt, Innovation mit Tradition zu verbinden, hat Nikon auch der E 2 das F-Bajonett mitgegeben.

Dadurch ist die E 2 hervorragend in das herkömmliche Nikon System eingebunden, ein bedeutender Vorteil gegenüber digitalen Sucherkameras. Ein weiterer großer Vorteil der etwas klobigen Konstruktion: Im Gehäuse ist vor dem CCD-Chip Platz für eine Kondensorlinse, der dafür sorgt, daß die Kleinbild-Nikkore an der E 2 einen identischen Bildwinkel ausleuchten wie am Filmformat 24x36. Ohne Korrekturlinse würde ein angesetztes Objektiv wegen des kleineren CCD-Sensors um den Faktor 1,5 vergrößernd wirken. Die nahezu uneingeschränkte Verwendbarkeit bereits vorhandener Nikon Objektive ist denn auch ein Argument, das bei vielen Käufern den Ausschlag gab, sich trotz des hohen Preises eine E 2 anzuschaffen.

Nikon E2 Strahlengang

Der Weißabgleich der E 2 erfolgt wahlweise automatisch oder in fünf festen Werten: Je einem für Glühlampe, Leuchtstoffröhre, Sonne, bewölkten Himmel oder Blitzlicht. Die Kamera bietet zwei Empfindlichkeitsstufen an, sie entsprechen 800/30° oder 1600/33° ISO. Die besseren Ergebnisse werden eindeutig bei der niedrigeren Empfindlichkeit erzielt, aber so existiert zumindest eine Reserve, für die man unter Umständen ziemlich dankbar sein wird.

Weiterhin gibt's im Wesentlichen alle Features, die der Fotograf von einer modernen analogen Kamera her kennt: Die E 2 bietet die Wahl zwischen manueller und automatischer Fokussierung. Die Belichtungsmessung kann per Matrix-, mittenbetonter Integral- oder Spotmessung erfolgen. Zur Belichtungssteuerung stehen Zeit-, Blenden- und Programmautomatik oder manueller Abgleich bereit. An den High-Eyepoint-Sucher wurde ebenso gedacht wie an die Belichtungskorrekturtaste. Die üblichen Blitzmöglichkeiten moderner Nikon SLR stehen den E 2 Modellen ebenfalls zur Verfügung, von der TTL-Blitzbelichtungsmessung über automatischen Aufhellblitz bis zur manuellen Einstellung nach Art der Großväter. Die Möglichkeiten des bei der Vorstellung der E 2 aktuellen Blitzgerätes SB-25 markieren das Limit, nicht die der E 2.

Zwar arbeitet die E 2 mit einer kürzesten Belichtungszeit von 1/2000 s, aber nach jeder Aufnahme muß ca. eine Sekunde gewartet werden, bis das Bild von der CCD auf die wechselbare Flash Card der Kamera übertragen ist. Serien, wie in der Reportagefotografie üblich, lassen sich mit der E 2 daher nur bedingt anfertigen.

Diesem Manko will die E 2 S abhelfen. Sie ist mit der E 2 relativ identisch, besitzt aber einen zusätzlichen Zwischenspeicher, der es erlaubt, bis zu drei Bilder pro Sekunde und maximal sieben Bilder hintereinander weg zu schießen. Erst nach dem siebten Bild benötigt sie eine Pause zur Sicherung der Aufnahmen. Ohne Zweifel eine Annäherung an die Arbeitsgewohnheiten vieler Fotojournalisten und anderer Profis, die es gewohnt sind, draufzuhalten, wenn sie etwas interessantes sehen und erst zuhause oder im Büro entscheiden, welches der so entstandenen Bilder der Redaktion/dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt wird.

Nikon E2s

Der Einschätzung von Fotoagentur-Mitarbeitern zufolge war jedoch weder die E 2 noch die E 2 S in der Lage, die konventionelle Fotografie aus dem Journalismus zu verdrängen. Ihre Stärken waren die sofortige Verfügbarkeit ihrer Bilder für das journalistische Tagesgeschäft und die weitgehende Einbindung in das Nikon System. Schwächen waren die dem Film immer noch unterlegene Auflösung und das relativ hohe Gewicht - vom Preis einmal abgesehen. Je nachdem, wo die E 2 eingesetzt wurde, erhielt sie freilich auch große Zustimmung unter den Anwendern.

Das veranlaßte Nikon dazu, 1997 eine Neuauflage der E 2 - Modelle vorzunehmen: Die E 2N und die E 2N S waren in den wesentlichen technischen Daten identisch mit ihren Vorgängerinnen. Einige wichtige Änderungen waren vorgenommen worden, die allerdings nicht die Auflösung betrafen. Zum Einen besaßen die Neuen einen Videoausgang, der NTSC und PAL unterstützte. Damit konnten die digitalen Bilder ohne Umweg gleich am heimischen oder Redaktionsfernseher angesehen werden.

Des Weiteren wurde die obere Empfindlichkeit noch angehoben. Betrug sie bei der E 2 wahlweise 800/30° oder 1600/33° ISO, erhielten die E 2N und die E 2N S eine höhere Empfindlichkeit von 3200/36° ISO. Die untere Empfindlichkeit blieb erhalten. Eine weitere Änderung betraf den Weißabgleich. Zum oben erwähnten automatischen Weißabgleich und den fünf festen Einstellungen kam eine sechste hinzu: für ''Schatten''. Auch das Kontrastverhalten der E 2N-Modelle wurde verbessert. Im September 1998 wurden die E 2-Modelle durch die neue E 3 ersetzt.

E2, E3
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