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Die Nikkormat EL [ TD ] reihte sich zwischen der Nikkormat FTN und der F2 ein. Von der Konstruktion her war sie jedoch eine völlig neue Kamera, die mit den bis dahin angebotenen mechanischen Nikkormat-Modellen eigentlich nur den Namen gemeinsam hatte. Ausgestattet mit der bewährten 60:40%-Gewichtung wurde der elektronische gesteuerte Copal-Verschluß mit nur einem IC geregelt - damals revolutionär, heute nur noch ein müdes Lächeln wert.

Nikkormat EL und Nikkor 50mm/1.4

Als Belichtungsmeßzellen dienten zwei CdS-Zellen, deren Trägheit bei schwachen Lichtverhältnissen deutlich sichtbar wurde. Wechselt man schnell von einer hellen zu einer dunklen Szene, dauert es 1 bis 2 Sek., bis sich die Meßnadel auf die exakte Belichtungszeit eingepegelt hat. Dieser sogenannte Memory-Effekt ist im Prinzip in mehr oder weniger ausgeprägter Form allen CdS-Meßsystemen gemeinsam, also kein typischer EL-Nachteil.

Das Sucherbild der Nikkormat EL

Damit wären wir auch gleich bei der Sucheranzeige. Im fest eingebauten Prismensucher der Nikkormat EL befindet sich an der linken Seite eine Zeitenskala mit Zeiten von 1/1000 bis 4 Sek. Eine schwarze Nadel wandert über diese Anzeige und signalisiert die von der Automatik [ TI ] gewählte Verschlußzeit. Bei manueller Zeiteinstellung markiert eine grüne Anzeigenadel die eingestellte Belichtungszeit, während anhand der schwarzen Nadel die von der Automatik empfohlene Zeit zum Vergleich sichtbar ist. Eine praxisgerechte Methode, die es ermöglicht, durch Anmessen des hellsten und des dunkelsten Motivteils den Motivkontrast zu bestimmen.

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Im Automatikbetrieb geht der grüne Zeiger auf die Anzeige A oben am Ende der Zeitenskala. Um aber auch in Stellung A die Zeitautomatik schnell beeinflussen zu können, verfügt die Nikkormat EL über einen Meßwertspeicher, der über den Selbstauslöser-Hebel aktiviert wird. Drückt man diesen in Richtung Kamerabajonett, wird der angezeigte Wert gespeichert, solange der Hebel gedrückt bleibt.
Der Sucher besitzt die fest eingebaute Mattscheibe Typ A oder Typ J . Bei den letzten Modellen (1976) wurde die kombinierte K Scheibe mit beiden Einstellhilfen angeboten.

Nikkormat EL Die Stromversorgung erfolgt über eine 6 Volt-Silberoxyd-Batterie, die Nikon an einer ungewöhnlichen Stelle im Kameragehäuse untergebracht hat. Sie befindet sich im Spiegelkasten, und zum Wechsel der Batterie muß zunächst der Spiegel hochgeklappt und die Fachabdeckung entriegelt werden. Fast schon ein kleines Geschicklichkeitsspiel. Zur Batterieprüfung befindet sich links neben dem Sucherokular eine Prüftaste mit Leuchtdiode. Bei ungenügender Batteriespannung unter ca. 4,5 Volt arbeitet der Verschluß stromlos mit der Synchronzeit von 1/90 Sek. Die B-Einstellung dagegen benötigt in jedem Fall ausreichende Batteriespannung.

Schnellschalthebel der Nikkormat EL Der Belichtungsmesser wird durch Abklappen des Schnellschalthebels aktiviert, und gleichzeitig der Auslöser freigegeben. Im Verschlußzeitenrad angeordnet ist der Umschalter für die Art der Synchronisation: ein rotes Pfeilsymbol für X (Elektronenblitz), ein weißes Lampensymbol für den M-Kontakt der klassischen Kolbenblitze. Durch den fest eingebauten Zubehörschuh ist die Nikkormat EL auch Nikons erstes Modell mit serienmäßigem Mittenkontakt.

In diesem Zusammenhang ein typisches Beispiel für Nikons Streben nach möglichst optimalen Lösungen auch in kleinen Dingen: im Zubehörschuh ist ein Kontaktschalter angeordnet, der den Mittenkontakt erst beim Aufschieben eines Blitzgerätes mit dem X-Kontakt verbindet. Dadurch wird verhindert, daß bei Auslösung eines Blitzgerätes mit hoher Auslösespannung der Fotograf über den Kabel-X-Kontakt einen elektrischen Schlag bekommt. Auch was das Öffnen der Rückwand betrifft, markiert die Nikkormat EL eine Nikon-Premiere - sie ist die erste, bei der kein Schlüssel im Kameraboden dazu dient, sondern das Hochziehen der Rückspulkurbel. Unter dieser befindet sich jetzt auch die Einstellung der Filmempfindlichkeit (ebenfalls ein Novum), sie reicht von ISO 25/15 bis 1600/33.

Verschlußeinheit der Nikkormat EL

Die Information an die Kameraelektronik, welche Filmempfindlichkeit gewählt und welche Blende am Objektiv eingestellt ist, erfolgt bei der Nikkormat EL über eine Widerstandsbahn. Je nach ISO- und Blendenwert greift eine Kontaktfeder einen bestimmten Wert von dieser Bahn ab. Früher bestand diese Widerstandsbahn aus Graphit und hatte den Nachteil, daß Staub oder Feuchtigkeit Kontaktschwierigkeiten nach sich ziehen konnten. Erkennbar ist dies an einem Springen der Anzeigenadel des Belichtungsmessers.

Bei der Nikkormat EL wurde ein FRE (functional resistance element) eingesetzt, bei dem die Widerstandsbahn in Hartglas eingearbeitet ist, so daß sich äußere Einflüsse nicht nachteilig auswirken können. Ein im Sucher sichtbarer, praxisgerechter Vorzug der EL: durch eine asymmetrische Spiegelaufhängung konnte der Spiegel etwas länger gestaltet werden, was sich in einer geringeren Vignettierung bei langen Brennweiten und extremen Nahaufnahmen bemerkbar macht.

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