Einleitung
Wie alles anfing
Die ersten Meßsucherkameras
Nikon SP - Vorstufe zur F
Die Meßsucherobjektive
Die unbekannte Nikkorex












Bookmark & Share

zurück zum vorherigen Thema Die frühen Jahre - Die ersten Meßsucherkameras weiter zum nächsten Thema

1948 stellt man die Nikon I [ TD ] vor, eine Sucherkamera mit dem Filmformat 24x32 mm: auch zu dieser Zeit gibt es bereits Bestrebungen, von dem gar nicht so günstigen Seitenverhältnis, zwei zu drei wegzukommen. Äußerlich erinnert die Nikon I sehr stark an die deutsche Contax II, und sie besitzt sogar das gleiche Objektivbajonett.

Nikon I und Nikkor 50mm/2.0

Innerlich dagegen hat Nikons Erstling mehr Ähnlichkeit mit der Leica III a, besonders in bezug auf die Verschlußrollos [ TI ]. Versehen wahlweise mit einem 50/2,0 oder 50/3,5 Nikkor-Standardobjektiv und einem Mischbildentfernungsmesser reiht sich die erste Nikon direkt in die Reihe der Spitzenkameras ein. Der Entfernungsmesser ist übrigens im Sucherokular integriert - man muß also nicht, wie damals durchaus üblich, die Scharfeinstellung unabhängig von der Wahl des Bildausschnitts separat durch ein zweites Okular vornehmen.

Scharfeinstellsystem der Meßsucherkameras

An zwei übereinander angeordneten Einstellrädern sind Verschlußzeiten zwischen 1/500 und 1 Sek. einstellbar. Zum Filmaufzug muß man, wie damals üblich, einen Drehknopf benutzen, der Schnellschalthebel kommt erst später auf. Auch an einen Selbstauslöser oder einen Blitzsynchron-Kontakt denkt man zu der Zeit noch nicht. Nach Angaben von Nikon-Freaks wurden von dem Modell I ganze 739 Stück gebaut. Also eine echte Rarität, für die manche Sammler etliche Tausender auf den Tisch blättern.

Und da diese Abmessungen genau zwischen denen des ersten Modells und dem üblichen Kleinbildformat 24x36 mm liegen, nennte man es ''medium format'', woraus sich sich das M der Typenbezeichnung ableitet.

Nikon M und Nikkor 50mm/2.0

Die Ausstattung entspricht bis auf wenige Details der Nikon I. Doch nicht so sehr der Kamera, sondern vielmehr den Objektiven ist es zu verdanken, daß Nikon Anfang der 50er Jahre zum Geheimtip bei Profis und natürlich auch bei anspruchsvollen Hobbyfotografen wird.

Neben den 50 mm-Objektiven gibt es schon für die Nikon I zwei weitere Brennweiten, ein vierlinsiges 35/3,5 und ein 135/4,0. Mit der ''M'' wird zusätzlich ein 85/2,0 vorgestellt, das man getrost als den Wegbereiter für Nikons Weltruhm bezeichnen kann.

Dazu als Hintergrund die folgende Begebenheit: Anfang der 50er Jahre tobt der Koreakrieg, und Tokyo ist Ausgangspunkt für die Reporter der großen Nachrichtenmagazine. Fotografiert wird zumeist mit Leica oder Contax-Kameras. Nikon bietet seine Objektive wahlweise mit den beiden üblichen Anschlüssen an: dem Nikon/Contax-Bajonett und dem 39 mm-Einschraubgewinde. Und es kommt, wie es kommen mußte bzw. sollte.

David Douglas Duncan, einer der wohl bekanntesten Bildreporter der damaligen Zeit, und tätig für das renommierte Blatt ''Life'', kommt zufällig mit eben diesem 85/2,0-Nikkor in Kontakt, testet es und ist von der ausgezeichneten Abbildungsqualität begeistert. Innerhalb kürzester Zeit ist der gesamte ''Life''-Fotografenstab mit Nikkor-Objektiven ausgerüstet: der Grundstein zu einer Legende ist gelegt. Im gleichen Jahr wird das erste 50/1,4 vorgestellt, das mit seiner extremen Lichtstärke bis dahin nicht zu bewältigende Aufnahmebereiche erschließt.weiter zur nächsten Seite

zurück zum vorherigen Thema Die frühen Jahre - Die ersten Meßsucherkameras weiter zum nächsten Thema