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Fisheye, Shift, GN, Noct, Micro, UV, Medical

Fisheye-Objektive, die mit ihren extremen Bildwinkeln zwischen 170 und 220° die Begrenzung des Weitwinkelbereichs nach unten bilden, sind ursprünglich für meteorologische und astronomische Forschungszwecke entwickelt worden, beispielsweise zur Überwachung von Wolkenverteilungen und -wanderungen oder für die Bestimmung von Azimut- und Zenitwinkeln von Sternen. Darüberhinaus dienten sie zur Überwachung extrem kleiner und enger Räume, etwa Brennkammern, Kesseln oder Rohrleitungen. In der bildmäßigen Fotografie werden diese Objektive eingesetzt, um mit ihrer übersteigerten Wiedergabe dramatische Effekte zu erzielen.

Fisheye Kamera

Nikons erstes Fisheye-Objektiv gab es schon zu Zeiten der Meßsucherkameras. Das fünflinse Objektiv 16/8.0, mit einem Bildwinkel von 180° wurde ab 1960 fest eingebaut in ein Gehäuse für 120er Film als "Fisheye-Kamera für die Wetterbeobachtung" verkauft.


Der erste Vertreter dieses Objektivtyps für die Spiegelreflexkameras war 1962 das Fisheye-Nikkor 8/8,0 [ TD ], das den enormen Bildwinkel von 180° in ein kreisrundes Aufnahmeformat von 24 mm Durchmesser übertrug. Da auf Verzeichnungsfreiheit kein Wert gelegt wurde, kam man mit neun Linsen aus. Bei diesem Objektiv handelt es sich noch nicht um eine Retrofokus-Konstruktion, vor dem Ansetzen an die Kamera ist ein Hochklappen des Spiegels erforderlich: die Hinterlinse befindet sich weniger als einen Zentimeter vor dem Verschluß.

Fisheye-Nikkor 8/8,0

Zur Bildbeurteilung und Festlegung des Bildausschnitts dient der Aufstecksucher DF-1, der allerdings ''nur'' einen Bildwinkel von 160° erfaßt. Eine Scharfeinstellung erübrigt sich, was bei einem Schärfentiefebereich von 0,5 m bis Unendlich bei offener Blende ja auch nachvollziehbar ist. Eingebaut sind sechs Filter, die über eine Drehscheibe in den Strahlengang geschwenkt werden können.

Fisheye-Nikkor 7,5/5,6

Nachfolger dieses Objektivs wurde 1965 das Fisheye-Nikkor 7,5/5,6 [ TD ], das fast identische Leistungsdaten und Ausstattungsmerkmale aufweist, jedoch eine volle Blendenstufe lichtstärker geworden ist. Seine Produktion wurde 1970 eingestellt.

Fisheye-Nikkor 10/5,6 OP 1968 wurde ein besonderes Fisheye vorgestellt: das 10/5,6 OP [ TD ], das für wissenschaftliche Zwecke konzipiert ist. ''OP'' steht für ''orthographische Projektionsformel'', eine Abbildungsform, mit der das genaue Vermessen von Leuchtdichteverteilungen möglich ist. Hinzu kommt, daß dieses Objektiv keinen Lichtabfall zum Rand hin kennt. Im Jahr 1976 wurde die Produktion aufgegeben.

1969-1978 folgte Nikons nächster Fisheye-Streich in Form des 6/5,6 [ TD ], das mit dem unvorstellbaren Bildwinkel von 220° aufwartet. Damit werden sogar noch Motivbereiche erfaßt, die sich seitlich hinter dem Fotografen befinden. Zwischen Linse und Bajonett ist dabei so wenig Platz, daß die Blende mit Hilfe eines Hebels eingestellt werden muß.

Fisheye-Nikkor 8/2,8

1970 erschien das 8/2,8 [ TD ], die erste Fisheye-Konstruktion in Retrofokus-Bauweise. Damit ist trotz 180° Bildwinkel normale Mattscheibenbetrachtung möglich, der Spezialsucher hat ausgedient. Schwindelfreie Fotografen können durch das relativ geringe Gewicht von 1100 Gramm mit diesem Objektiv noch recht gut aus der Hand arbeiten. weiter zur nächsten Seite

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