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Einleitung, Wann ist ein Objektiv gut?, Die Nikkor-Baureihen

Was ist es, was ein Objektiv gut macht? Jeder Fotograf möchte am liebsten Spitzenwerte bei allen Kriterien: Objektive mit höchster Schärfe, extrem lichtstark, kompakt und leicht und preisgünstig obendrein. Doch man kann bei Objektiven nicht alles haben. Die Berechnung und Konstruktion eines Objektivs bedeutet immer einen bestmöglichen Kompromiß zwischen allen erstrebenswerten Leistungsparametern bezogen auf den jeweiligen Einsatzzweck.

Querschnitt Nikkor 50/1.4

So ist es beispielsweise unsinning, ein Weitwinkelobjektiv für Reproduktionen einsetzen zu wollen, da es einen unvermeidbaren Lichtabfall zum Rand hin und eine für diesen Zweck meist nicht tolerierbare Verzeichnung aufweist. Optimal dagegen für Reproduktionen sind die Micro-Nikkore, die gerade für kleine Abbildungsmaßstäbe optimal korrigiert sind. Dafür muß bei ihnen wiederum eine relativ geringe Lichtstärke in Kauf genommen werden, was sie für die Available-light-Fotografie weniger eignet. So sollte sich jeder Fotograf vor dem Kauf genau überlegen, für welchen Zweck er das ins Auge gefaßte Objektiv vorgesehen hat.

Allgemeine Hauptforderung an ein Objektiv ist zunächst einmal bestmögliche Schärfe. Doch was ist genau darunter zu verstehen? Technisch gesehen setzt sich Schärfe, vereinfacht ausgedrückt, aus Kontrastwiedergabe und Auflösungsvermögen zusammen.

Ein kontrastreiches Bild wirkt visuell immer schärfer als ein kontrastarmes. Doch das ist nicht alles. Bei der Aufnahme mit einer Kleinbildkamera wird die Bildinformation, das Motiv auf eine Fläche von 972 mm² komprimiert.

Doch das entwickelte Negativ ist nur ein Zwischenergebnis, dessen Informationen im Labor wieder auf Fotopapier übertragen werden müssen. Das ist beim gängigen Standardformat von 9x13 cm kein Problem, der Vergrößerungsfaktor beträgt gerade mal 3,7. Doch dabei bleibt es nicht unbedingt, vielleicht soll ein Abzug von etwa 30x40 cm hergestellt werden. Dann ist schon eine gut 12fache Vergrößerung erforderlich, und hier zeigt sich dann schon deutlich, ob das Auflösungsvermögen des Objektivs in der Lage war, feinste Motivdetails zu trennen.

Das Leistungsvermögen des verwendeten Filmmaterials und die unvermeidbaren Verluste durch das Vergrößerungsobjektiv seien an dieser Stelle unberücksichtigt ebenso wie andere Einflußgrößen, die man leicht vergißt oder unterschätzt: eventuelle leichte Vibrationen selbst bei Stativaufnahmen durch den Spiegelschlag in Verbindung mit längeren Verschlußzeiten, geringfügige Fokussierfehler, ein geringer Motivkontrast, Schmierfilm auf Front- oder Hinterlinse, ein nicht 100% planparalleles Filter, die fehlende Streulichtblende und, und, und.


Es ist offensichtlich, daß zwischen dem Druck auf den Auslöser und dem fertigen Bild eine Vielzahl von Faktoren mitspielt. Bekanntlich ist eine Kette nur so stark wie das schwächste Glied, und in dieser Kette bildet das Nikon Objektiv ohne Frage das stärkste.

Zu den weiteren Objektivfehlern, je nach Umständen sogar störender als fehlende Superschärfe, gehören Lichtabfall zum Rand hin (Vignettierung) und Verzeichnung (Distorsion). Bei jedem Objektiv nimmt die durchgelassene Lichtmenge zu den Bildrändern hin ab. Wie groß diese Differenz zwischen dem Zentrum und den Rändern des Bildausschnitts ist, hängt von der Objektivkonstruktion und dem Bildwinkel ab. Bei den hochkorrigierten Micro-Nikkoren sind beide Werte nur noch meßtechnisch nachweisbar. Schon wesentlich gravierender fallen diese beiden Größen bei Zoom- und Weitwinkelobjektiven sowie lichtstarken Typen ins Gewicht.

Die Vignettierung läßt sich bis zu einem gewissen, kaum noch sichtbaren Grad durch Abblenden verringern, gegen Verzeichnung ist dagegen auch durch optische Kunstgriffe kein Kraut gewachsen. Vignettierung ist visuell besonders dann augenfällig, wenn sich farblich oder vom Grauton her homogene Flächen am Bildrand befinden, beispielsweise wolkenloser Himmel, Schnee oder eine helle, unifarbene Wand.

Unter Verzeichnung versteht man die verzerrte Wiedergabe geometrischer Formen im Bild, die nur an den Bildrändern in kritischen Aufnahmebereichen wie Reproduktionen oder Architekturaufnahmen störend in Erscheinung tritt. Je nach Optik kann dabei ein Verbiegen gerader Linien nach innen (kissenförmige Verzeichnung) oder außen (tonnenförmige Verzeichnung) auftreten.

Wie bereits angedeutet: je komplexer der optische Aufbau eines Objektivs, je mehr Linsen daran beteiligt sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit bestimmter Abbbildungsfehler. Konstrukteure und die ihnen dienenden Hochleistungs-Rechner können allenfalls den erwähnten bestmöglichen Kompromiß anstreben - egal wie annähernd perfekt der auch ausfallen mag.

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