Technische Information - Automatiken
Zeitautomatik, Blendenautomatik, Programmautomatik

Die Zeitautomatik
wird an den Kameras oft mit einem A auf dem Einstellrad gekennzeichnet, was für ''aperture priority'' = Blendenpriorität steht. Bei der Zeitautomatik wird der Kameraverschluß automatisch und stufenlos gesteuert.

Dazu ist der Verschluß mit einem Elektromagneten und einem vorgeschalteten Kondensator ausgestattet. Je nach Motivhelligkeit, Filmempfindlichkeit und eingestellter Blende wird dieser Kondensator mehr oder weniger stark mit Strom aufgeladen. Beim Auslösen der Kamera wird kurz vor dem Hochklappen des Spiegels der zuletzt gemessene Wert gespeichert, er bestimmt gleichzeitig den Ladezustand des Kondensators.
Verschlusseinheit der Nikkormat EL
Sobald der Spiegel hochklappt, wird der erste Verschlußvorhang freigegeben, die Belichtung beginnt. Je nach Ladezustand des Kondensators hält der Magnet den zweiten Verschlußvorhang eine bestimmte Zeit zurück. Erst wenn der Kondensator fast entladen ist, wird seine Haltekraft so gering, daß der zweite Verschlußvorhang von der Federkraft in Bewegung gesetzt werden kann. Eine geringe Aufladung des Kondensators ist gleichbedeutend mit einer kurzen Verschlußzeit, eine starke Aufladung hat lange Zeiten zur Folge.

Nikons Angaben über die längstmögliche Verschlußzeit werden eigentlich immer mit der längsten manuell einstellbaren Zeit gleichgesetzt. In der Praxis sind jedoch weitaus längere Zeiten kein Problem. Bei der FE ist die längste angegebene Zeit z.B. 8 Sek. Mit frischen Batterien sind jedoch Belichtungen bis zu einer Stunde und mehr möglich. Ein zwar theoretischer Wert, der in der Praxis den sich dann gravierend bemerkbar machenden Schwarzschildeffekt außer acht läßt, aber immerhin.

Belichtungen im Minutenbereich kommen dagegen schon eher vor und eröffnen ein weites Experimentierfeld. Dazu ist zu beachten, daß das Sucherokular gegen Lichteinfall abgedeckt werden muß, denn bei Langzeitbelichtungen tritt je nach Aufnahmesituation manchmal mehr Licht durch den Sucher als durch das Objektiv in die Kamera ein.

Zur Korrektur des erwähnten Schwarzschildeffektes kann unter Beibehaltung der Automatik-Einstellung entweder die Filmempfindlichkeit verstellt oder von der Belichtungskorrektur Gebrauch gemacht werden. Empfehlenswert ist eine Belichtungsreihe mit Varianten in halben Blendenstufen.

Zeitautomatik, Blendenautomatik, Programmautomatik
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