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zurück zur vorherigen Seite Bei Nikon und den meisten anderen Fabrikaten befindet sich der Antriebsmotor in der Kamera, seine Kraft wird über ein Getriebe ins Objektiv übertragen. Bei der F501 benötigt die AF-Einheit noch gute 2 Sekunden, um beispielsweise beim 70-210 mm-Zoom von Unendlich bis zur kürzesten Einstellung von 1,1 Meter zu fokussieren. Diese Zeitspanne wurde bei den nachfolgenden Modellen allerdings erheblich verkürzt und außerdem die Meßgenauigkeit bei kleinen Objekten deutlich verbessert. Denn hier liegen die Schwachpunkte des passiven Systems.

Autofokusantrieb der Nikon F501

Weiterhin muß das Objekt, auf das scharfgestellt werden soll, eine bestimmte Mindesthelligkeit aufweisen. Bei der F501 liegt dieser Minimalwert bei EV 3, das entspricht einer Belichtung von 1 Sek. bei Blende 2,8 und ISO 100/21°. Eine ebensolche Grundbedingung ist das Vorhandensein eines gewissen Grundkontrastes, damit die Autofokus-Sensoren zwischen scharf und unscharf unterscheiden können. In allen diesen Bereichen hat sich in den letzten Jahren viel getan, so daß es mittlerweile kaum noch einen fotografisch nutzbaren Bereich gibt, in dem Autofokus nicht eingesetzt werden kann. Doch weg von der Theorie, wie wirkt sich Autofokus in der Handhabung der F501 aus?

Beim Antippen des Auslösers wird automatisch das AF-System mit aktiviert. Unterhalb des Knopfes zur Objektiventriegelung befindet sich ein Schalter mit den Stellungen S, C und M. In Position S wird der Auslöser solange blockiert, bis das Objektiv eindeutig fokussiert ist, erst dann kann ausgelöst werden.

In der C-Stellung wird permanent gemessen und gegebenenfalls nachfokussiert, wenn das Motiv ein bewegtes ist. Eine Auslösung ist in diesem Modus jederzeit möglich, also auch, wenn keine korrekte Scharfeinstellung vorliegt. In der Praxis sollte die S-Stellung für statische Motive zum Einsatz kommen, die C-Position bleibt mehr der Sport-, Reportage, Schnappschuß- und Tierfotografie vorbehalten. In der M-Stellung wird die Kupplungswelle ins Gehäuse zurückgezogen und dadurch die manuelle Scharfeinstellung mit AF-Objektiven möglich. Doch auch mit Non-AF-Objektiven ist das Autofokus-System nutzbar.

Bajonett der Nikon F501

Im Sucher befinden sich nämlich unten die AF-Anzeigesymbole, die über den jeweiligen Schärfestatus informieren. Der grüne Kreis in der Mitte signalisiert optimale Schärfe, während die roten Pfeile links und rechts anzeigen, in welche Richtung das Objektiv gedreht werden muß. Leuchtet ein rotes X auf, ist die Kamera nicht in der Lage, die Schärfe einzustellen. Das ist beispielsweise bei unzureichendem Kontrast der Fall oder wenn auf das AF-Zielfeld auf spiegelnde Objekte gerichtet wird.

Doch trotz aller Automatik muß noch ein wenig mitgedacht werden, da die Messung nur in dem angedeuteten Rechteck in der Suchermitte erfolgt. Befindet sich beim jeweiligen Motiv die Hauptschärfenebene nicht in der Bildmitte, muß sie, ähnlich wie bei der Belichtung, gespeichert werden. Wie erwähnt, erfolgt in der Stellung S die Schärfespeicherung automatisch, bei der kontinuierlich arbeiten C-Schaltung muß dagegen eingegriffen werden. Der dazu nötige Speicherknopf befindet sich unter der Taste für die Belichtungsspeicherung. Mit ihm ist es möglich, auch bei der für Action-Motive vorgewählten C-Position eine außerhalb der Bildmitte liegende Partie anzumessen, per Knopfdruck zu speichern und anschließend mit verändertem Bildausschnitt auszulösen.

Nikon F501 mit transparenter Oberkappe

Als die F501 Anfang 1986 vorgestellt wurde, waren zunächst drei Autofokus-Objektive lieferbar, denen fast 70 verschiedene Nikkore ohne Autofokus gegenüberstanden. Um dem Nikon-Fotografen einen leichteren Übergang ins Autofokus-Zeitalter zu ermöglichen, wurde ebenso wie bei der F3 AF ein AF-Telekonverter angeboten: die Mechanik im TC-16 A wird durch die Autofokus-Welle der Kamera angetrieben. Damit lassen sich über 30 konventionelle Objektive in Autofokus-Objektive verwandeln - vom Fisheye 6/2,8 bis zum 400/2,8. Mit den sicher akzeptablen Einschränkungen, daß eine Anfangsöffnung von mindestens 1:2,8 gegeben sein muß, die Brennweite um den Faktor 1,6 ansteigt und ein Lichtverlust von 1 1/3 Blende in Kauf genommen werden muß. Bei den längeren Brennweiten ist es außerdem erforderlich, die Schärfe manuell in etwa vorab einzustellen, wenn im Nahbereich gearbeitet werden soll.

Rückblickend muß man Nikons Autofokus-Erstling - die doch sehr spezielle F3 AF einmal ausgeklammert - uneingeschränkt Bewunderung zollen. Die Beibehaltung des Bajonetts war und ist eine bemerkenswerte Leistung und ein Pluspunkt, den man einfach nicht hoch genug einstufen kann. Immerhin ist es dadurch unzähligen Nikon-Fotografen weltweit ermöglicht worden, nahtlos auf die neue Technik umzusteigen, ohne daß die bisher eingesetzte Ausrüstung wertlos wurde. Diese Systemtreue ist in dieser Konsequenz bei keinem anderen Hersteller zu verzeichnenund hat sich auch für Nikon bezahlt gemacht: zahlreiche Fotografen dankten es ihrer Marke, indem sie die F501 zu einer der meistverkauften Nikon Spiegelreflexkameras machten.

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